Planen+Bauen

Anlagenplanung und -bau
… nach Vorbild


Die Aartalbahn im Modell

Im Laufe der letzten Jahre habe ich mit dem Thema Aartalbahn (Nassau) beschäftigt und dabei viele neue Erkenntnisse gewinnen können, die ich in die epochalen Gleispläne von Hohenstein einfliessen lassen konnte. Das bedeutet aber nicht, dass die Pläne nunmehr exakt das Vorbild darstellen, sondern dass diese vielmehr dem Vorbild bis zum Machbaren genähert sind. Wie jeder Eisenbahnmodellbauer weiß, ist es nur dann möglich, eine bis auf's i-Tüpfelchen stimmige Anlage zu bauen, wenn man über Kopien von den originalen Plänen und Unterlagen verfügt.

Die in diesem Kapital vorgestellten Gleispläne sollen dem Eisenbahnmodellbauer helfen, etwas Vorbildliches auf die „Platte zaubern zu können“ und wünsche allen Lesern viel Spaß und Freude beim Studium der vorgestellten Vorschläge. Beginnen möchte ich mit einem Ausschnitt von einer alten Ansichtskarte von Hohenstein zur Länderbahnzeit aus meiner Sammlung.



Hohenstein (Nassau)    |    Epoche I  

Eines der schönsten Themen der Modellbahn ist die Länderbahnzeit in ihrer ganzen Vielfalt bei den Fahrzeugen mit ihren vielfarbigen Anstrichen. Umso mehr freut es mich, dass ich nun einen Gleisplan der Haltestelle Hohenstein aus der Länderbahnzeit (1894-1918) mit seinem prachtvollen Empfangsgebäude und kleinem Güterschuppen samt kurzer Bahnsteige vorstellen kann.
Das änderte sich in den 1920er-Jahren, als die Gleisanlagen umfangreich erweitert wurden und dabei u. a. auch das Gleis vor dem Güterschuppen am Stationsgebäude vorbei weitergeführt und an eine zweite Bogenweiche angeschlossen wurde. Ebenso wurden die Hauptgleise auf 270 Meter verlängert. Bleiben wir bei der KPEV und schauen wir einmal, was es in den Nenngrößen H0 und 1 alles an Modellen gibt, die man bedenkenlos einsetzen könnte.

Nenngröße H0
An rollendem Material gibt es dank Liliput und Liliput by Bachmann einige Modelle, die man einsetzen könnte, wenn auch teils schon recht betagt, die mit den korrekten Hoheitszeichen und Zuglaufschildern versehen sind (s. Anlagensteckbrief Hoheitszeichen) und auch die Angabe des Heimatbahnhofs richtig ist. Und wenn einmal etwas nicht passen sollte, kann man sich die passenden Zuglaufschilder mit Schiebebildern selber herstellen.
Die Tenderlokomotiven von Liliput by Bachmann weisen die richtigen Nummern auf wie z. B. die 7312 Mainz, 7314 Mainz und 7349 Mainz bei der preußischen T 9.3 und von Fleischmann gibt es das Modell einer preußischen T 10 als 7402 Mainz aus der Zugpackung 4903 sowie die 7403 Mainz mit Sound (404673) und die preußische T 9.3 Stettin 7316 (894902), die man umgezeichnet zur 7344 Mainz ebenfalls einsetzen kann. Auch bei den Hochbauten sieht es bzgl. EG Hohenstein recht gut aus, da es einen Lasercut-Bausatz von MBZ gibt.

Nenngröße 1
In diesem Maßstab gibt es von den beiden Vollsortimentern ein paar Lokomotiven, die man einfach nur umzeichnen müsste, um vorbildgetreue Modelle auf das Gleis stellen zu können. So zum Beispiel die T 9.3 von Märklin (55910), die mit dem richtigen Hoheitszeichen versehen und umgezeichnet zur 7312 Mainz (s. Anlagensteckbrief Hoheitszeichen) ihren „Dienst“ versehen könnte. Beim Gleismaterial gibt es eigentlich nur einen Anbieter, der eine Bogenweiche mit akzeptablen Radien von 4500 mm außen und 2400 mm innen anbietet und auch bei den angebotenen EW sieht es gut aus. Die Bogenweiche kommt aber nur beim Bau der Station Hohenstein in Betracht, auch wenn dadurch das Gleisbild nicht mehr ganz dem Vorbild entspricht, schließlich entsprechen die genannte Radien einer 49-1:9-6,34º Innenbogenweiche fast dem Maßstab 1:87 und eignen sich daher nicht für eine maßstäbliche Spur 1 Weiche.

Literatur zur Aartalbahn
Im April 2021 habe ich ein gaaaaanz wichtiges Buch erstanden, welches mir nach intensivem Lesen allerhand neue Erkenntnisse über die Aartalbahn vermittelte. Rund zwei Wochen lang beschäftigte mich nämlich die einzige Frage: Wie sah die Haltestelle Hohenstein tatsächlich zur Länderbahnzeit aus und mit welchem Gleisbild? Ich muss sagen, das Buch von Klaus Kopp mit dem Titel „100 Jahre Langenschwalbacher Bahn“ (Nr. 14) hat mir auch in diesem Punkt wichtige Erkenntnisse gebracht und frage mich, warum ich nicht schon viel früher dieses Buch gekauft habe. Außerdem habe ich mithilfe eines Fadenzählers festgestellt, dass es zur Länderbahnzeit ein Ausfahrsignal preußischer Bauart in Richtung Langenschwalbach gegeben hat und wahrscheinlich auch in Richtung Zollhaus.
Es gibt selbstverständlich weitere interessante Bücher wie z. B. «Der Langenschwalbacher» von Norbert Eifler und «Die Aartalbahn» von Joachim Seyferth, Band 2 SCHIENE-Photo sowie seine Photo-CD.

Für mich war die Haltestelle Hohenstein das allerwichtigste und lediglich zwei Ansichtskarten auf der Seite 74 oben reichten aus, um einer gelungenen Lösung vorläufig nahezukommen. Im besagten Buch werde ich alles anhand des Bildmaterials noch einmal nachprüfen, denke aber, dass ich mit meiner Rekonstruktion richtig liege.

Betriebliche Möglichkeiten in Epoche I
Die Station Hohenstein bietet zweierlei Möglichkeiten für einen vorbildgerechten Betrieb. Dazu muss man wissen, dass die Eisenbahnbetriebsinspektion II in Wiesbaden bis zum 01.04.1897 für die Aartalbahn zuständig war und der Maschinen- und Wagenpark von der ED Frankfurt (KPEV) bereitgestellt wurde. Alle auf der Aartalbahn eingesetzten Fahrzeuge waren bis zu diesem Zeitpunkt mit dem Hoheitszeichen der KPEV versehen, wobei die Lokomotiven wie die T 3 (z. B. Frankfurt 1799), T 9 Bauart Langenschwalbach (z. B. Frankfurt 1917) und T 9.3 von der ED Frankfurt kamen.
Am 1. April 1897 wurde die bislang in Wiesbaden ansässige Eisenbahnbetriebsinspektion II von der ED Mainz übernommen zusammen mit dem Maschinen- und Wagenpark, soweit dieser in Wiesbaden beheimatet war. Davon betroffen waren u. a. auch die dreiachsigen Abteilwagen und einige T10 (Fleischmann 4903), die auf den Strecken Wiesbaden-Frankfurt bzw. Wiesbaden-Mainz-Darmstadt eingesetzt wurden.
Mit der Übernahme änderten sich nicht nur die Anschriften beim Maschinen- und Wagenpark, sondern auch das Hoheitszeichen der KPEV wurde gegen das mehrfarbige Gemeinschaftswappen der K.P.u.G.H.St.E. ausgetauscht, teils auch bei den Lokomotiven, ansonsten in Rotguss. Ebenso erfolgte ein Umnummerung durch die Direktion Mainz. Die gegenüber den anderen Eisenbahndirektionen beträchtliche Anzahl von 58 Langenschwalbachern der Direktion Mainz hatten ihren Heimatbahnhof in Wiesbaden, was auf den Längsträgern der Waggons auch angegeben war. Das betrifft unter anderem die Langenschwalbacher Bahn von Wiesbaden bis Schwalbach sowie die bereits genannten Streckenabschnitte. Ob zeitgleich auch noch Maschinen und Wagen der KPEV durchgehend von Limburg nach Wiesbaden fuhren, entzieht sich meiner Kenntnis.

Bei den Modellen der Langenschwalbacher von Liliput (811, 812, L 351000 für DC, L351010 für AC ) ist das alles korrekt ausgeführt, wobei die Wagen in den Packungen L351000 und L351010 denen von 1907-1913 nachgebauten Ausführungen mit Dampfheizung entsprechen. Insgesamt betrachtet hat der Modellbahnfreund also eine reichliche Auswahl an Modellen, die zum Einsatz kommen könnten; auch für „Puko-Fahrer“. Außerdem bietet sich auch noch ein Schmankerl in Form eines zweiteiligen Wittfeld Akkutriebwagen AT3 mit der Achsfolge 2A+A2 Gattung A4, (Liliput - Foto ohne Anbauteile), welcher erstmals ab 1909 von Limburg bis Zollhaus eingesetzt wurde. Ob dieser AT zu Länderbahnzeit auch durchgehend bis Wiesbaden fuhr, müsste man recherchieren.
Für den vorbildorientierten Modellbahnfreund bietet sich damit die Möglichkeit für einen vielfältigen Betrieb und kann auch gewiss sein, dass er stets das Vorbild darstellt und keine Fiktion. Er muss sich am „Betriebstag“ nur im Klaren sein, welchen zeitlichen Abschnitt er nachspielen möchte.

Gleisplan von der Station Hohenstein für Epoche I

Anlagen-Steckbrief Hohenstein Epoche I 1894-1918  •  Nenngröße H0
Gleismaterial: Weinert „Mein Gleis“ Code 75
Dampfloks: T 3, T 9.3 (Liliput), T10 (Fleischmann 4903 o. 864903 o. 404673 mit Sound)
Akku-Triebwagen: ETA 178 (Liliput)
Personenwagen: Langenschwalbacher - bis pr15 (Liliput)
Güterwagen: Omk, R10, G10
Hoheitszeichen: K.P.E.V. KED Frankfurt/Main bis 31.03.1904, K.P.u.G.H.St.E. ED Mainz ab 01.04.1904


Bemerkungen zu den Gleisplänen für Epoche I

Nunmehr kann ich die endgültigen Gleispläne der Station Hohenstein für die Nenngrößen H0 vorstellen und deshalb wieder ruhig schlafen. Entgegen den bisherigen Plänen fällt eines auf: Es fehlt erstens der Bahnübergang und zweitens die aus Beton gefertigte und aufgeständerte Transportebene vom Klinkerwerk. Das liegt in der Tatsache, dass das Klinkerwerk erst 1921 gebaut wurde und dabei einen Anschluss an die Station und auch eine Zufahrt zum Werk erhielt.

Dennoch bin ich der Auffassung, dass in der Planung das Machbare erreicht wurde und dass man damit ganz gut leben kann. Wer es auf alle Fälle vorbildgetreu haben möchte, der muss die Bogenweiche komplett im Selbstbau erstellen.

Alte Ansichtskarte von der Haltestelle Hohenstein zur Streckeneröffnung von 1894

Ansichtskarte: Sammlung Horst Wilhelm Bauer


Endlich habe ich fotografische Belege aus vergangenen Zeiten dafür gefunden, dass meine Planungen richtig waren und der Gleisplan für die Epoche I als weitgehend korrekt bezeichnet werden kann. Die Abbildungen lassen viele Details gut erkennen, wie zum Beispiel die Straßenbrücke, die nunmehr eine gemauerte Brücke ist (siehe 4. Abbildung). Vorher war diese Brücke eine hölzerne Fachwerkkonstruktion, wie das die beiden nachfolgenden Ansichtskarten zeigen.

Alte Ansichtskarte mit einfahrendem Zug in die Haltestelle Hohenstein und mit hölzerner Fachwerkbrücke 

Poststempel 23.05.1904

Ansichtskarte: Sammlung Horst Wilhelm Bauer


Alte Ansichtskarte mit Fachwerkbrücke und Ausfahrsignal (Hp0)

Poststempel 11.08.1904

Ansichtskarte: Sammlung Horst Wilhelm Bauer


Ungelaufene Ansichtskarte von 1906 mit Solitär-Felsen und Einfahrsignal (Hp1)

Ansichtskarte: Sammlung Horst Wilhelm Bauer


Die ungelaufene Ansichtskarte zeigt die Station Hohenstein zur späten DRG-Zeit,
auf der rechten Seite unten sieht man gerade noch das Zufahrtsgleis zum Klinkerwerk.

Ansichtskarte: Sammlung Horst Wilhelm Bauer


Diese Ansichtskarte zeigt einen Teil von der  Haltestelle Hohenstein mit gemauertem Viadukt

Ansichtskarte Echt-Foto: Sammlung Horst Wilhelm Bauer



Hohenstein (Nassau)    |    Epoche III  

Was lange währt, wird endlich gut, könnte ich nun zur Vollendung des epochalen Gleisplans von Hohenstein sagen, denn sicherlich gibt es an manchen Stellen noch Korrekturbedarf. Mehr als ein altes Foto und eine Gleisplanskizze von 1958 standen mir nicht zur Verfügung und das Foto ist auch noch von extrem schlechter Qualität.
Der Gleisplan dient zur Übersicht mit dem Hinweis, dass der Güterschuppen irgendwann abgerissen wurde, wann genau weiß ich nicht. Ebenso weiß ich nicht bzw. konnte ich auf dem alten Foto nicht erkennen, welche Art von Signaltafeln aufgestellt waren und habe die zwingend wichtigsten eingezeichnet. Jedenfalls war bei der Trapeztafel (Ne 1) oben zusätzlich ein Lichtsignal für das Signal ZP 11 installiert und auf einem Foto von «Andreas Tscharn» ist die elektrische Zuführung bei genauem Hinsehen gut zu erkennen (ggf. vergrößern).
Weil es keine Pläne vom Klinkerwerk gibt, ist dieses ebenso wie die Förderanlage lediglich angedeutet und das soll auch nur für ein sinnvolles und erhöhtes Betriebsvolumen dienlich sein. Nebenbei bemerkt wurden im Klinkerwerk auch Ziegelsteine hergestellt, wenn man den literarischen Informationen vertrauen darf.

Die Form und Ausführung der Module und Segmente bleibt jedem selbst überlassen, finde meine Lösung aber nicht schlecht. Mein Bestreben im maßstäblichen Anlagenbau hat sich allzeit an Vorbildstrecken orientiert und möchte davon auch nicht abweichen. Deshalb kann es vorkommen, dass gelegentlich „krumme“ Segmente gebaut werden müssen. In diesem Sinne viel Spaß beim Hobby!

Gleisplan Haltestelle Hohenstein Epoche III

Anlagen-Steckbrief Hohenstein Epoche III  -  Nenngröße H0
Gleismaterial: Weinert „Mein Gleis“ Code 75
Dampfloks: BR 50, BR 51, BR 52, BR 65, BR 86, BR 93.5
Akku-Triebwagen: ETA 180 (umzeichnen auf 178), 150, 176 - von KATO und Liliput
Personenwagen: 4-achsige Umbauwagen, Langenschwalbacher, Donnerbüchsen
Güterwagen: Omm52, Omm55, R10, G10

Betriebliche Möglichkeiten in Epoche III
Auch in diesem zeitlichen Rahmen bietet die Station Hohenstein viele Möglichkeiten für einen vorbildgerechten Betrieb in der Nenngröße H0 und der Modellbahnfreund kann aufgrund des riesigen Angebotes eine große Auswahl an Modellen auf seiner Anlage einsetzen.
Da wären zunächst die Triebwagen der Baureihen ETA/ESA 150 (Kato 30801) und 176 (Kato 73325) und der zweiteilige Wittfeld Akkutriebwagen ETA 178 014 mit der Achsfolge 2A+A2 Gattung A4. Es gibt zwar von Liliput by Bachmann einen 178er, jedoch wird dieses Modell in 3-teiliger Ausführung angeboten, aber ein 3-teiliger Triebwagen wurde zu keinem Zeitpunkt auf der Aartalbahn eingesetzt. Also müsste man den 180er einfach zu einem 178er umzeichnen, was mittels Decals recht einfach vonstattengeht. Doch aufgepasst, man sollte auf alle Fälle das Modell Liliput 17703 mit DB-Keks verwenden, denn nur dieses Modell ist korrekt ausgeführt, was ganz besonders den Akkumulatorvorbau und dessen Anstrich betrifft.
In der Spur N wird ebenfalls einiges angeboten. Da wären zunächst die Triebwagen von Hobbytrain (2690, 15001, 15774) und Roco (23010, 23391) sowie die 93er von Arnold (82290) und die 65018 (6 7065) von Fleischmann. Was thematisch an Personen- und Güterwagen benötigt wird, wird von verschiedenen Herstellern neu und von Händlern gebraucht angeboten. Die legendären Langenschwalbacher gibt es von Arnold für die Epochen I-III.

Bei den Dampflokomotiven wurden die BR 93.5, BR 50, BR 51, BR 52, BR 65 und BR 86 eingesetzt und nur die 93er vom BW Wiesbaden und BW Limburg wie z. B. die 93 670 oder 93 1061 waren in der Epoche III Stammloks auf der Aartalbahn.
Die Auswahl bei Personenwagen beschränkte sich auf 4-achsige Umbauwagen (Roco 44029), Langenschwalbacher und wenige Donnerbüchsen meist in der Ausführung ABi und Bi. Hinzu kamen Güterwagen der Gattungen Omm 52 und Omm 55 sowie R 10 und G 10. Nicht zu vergessen den Pwg pr14 und PwPosti pr11. Den PwPosti pr11 gibt es als H0-Modell leider nicht, sondern nur in der Nenngröße N als DRG-Version.
Für eine korrekte Zugbildung sollte man auf historisches Bildmaterial zurückgreifen, insofern es dazu Informationen im Netz gibt oder Literatur wie z. B. MIBA Spezial 45 bzw. „Die Aartalbahn“ von Joachim Seyferth (Seite 7-19) zurate ziehen.


Hohenstein (Nassau)    |    Epoche IV  

Als Nächstes möchte ich den Gleisplan aus der Epoche IV vorstellen, wie sich dieser in der Zeit von Ende 1974 bis Ende 1986 dem Betrachter zeigte. Beim Erstellen des Gleisplans wurde darauf geachtet, dass die Radien stimmen und die Weichen dem Vorbild in etwa entsprechen. Ansonsten ist kompletter Weichenselbstbau für denjenigen angesagt, der es partout vorbildlich und „pur“ haben möchte.


Gleisplan Haltestelle Hohenstein Epoche IV 1974-1986


Anlagen-Steckbrief Hohenstein Epoche IV 1974-1986 in Nenngröße H0
Gleismaterial: Weinert „Mein Gleis“ Code 75
Dampfloks bis 1974: BR 065 001, BR 065 014, BR 065 018, BR 050 637, BR 051 920 und BR 052 167
Dieselloks: BR 211, 212, 216
Akku-Triebwagen: ETA 517/ESA 817 von KATO, ETA 515/ESA 815 von KATO oder ROCO
Triebwagen: BR 798/998 - auch Schienenbus genannt
n-Wagen: Nahverkehrswagen mit Steuerwagen (Hasenkasten und/oder Karlsruher Kopf) von PIKO
Personenwagen: Umbauwagen 4-achsig von ROCO z. B. Set 44029 (Heimatbahnhof Wiesbaden)
Güterwagen: G 10, G 20, Omm55, Eaos, Kbs 442 - ab 1980 überwiegend Snps 719 (Forstwirtschaft)


5. Dezember 2022
Am vergangenen Wochenende habe ich auf einer Börse ein wichtiges Buch über die Aartalbahn mit vielen Fotos für mein Archiv erstanden. Das Buch aus der Reihe SCHIENE-Photo Band 2 von Joachim Seyferth mit dem Titel «Die Aartalbahn» enthält viel bildliche Informationen, die im «Netz» so nicht zu finden sind. Allein die Tatsache, dass noch Dampfloks wie die BR 051 920 und 052 167 bis Ende 1973 eingesetzt wurden, war Grund genug, den Gleisplan zu revidieren. Außerdem zeigt das Foto auf Seite 16, dass das dritte Gleis (Güter-/Ladegleis) am 7. Juli 1973 noch nicht rückgebaut war und dass wahrscheinlich auch noch der Güterschuppen stand. Man kann also davon ausgehen, dass bis Mitte 1974 auch noch alle notwendigen Weichen vorhanden waren und genutzt wurden.

Diese betriebliche Situation ist für mich Grund genug, den Gleisplan als zeitlich Variante an die Betriebsjahre 1968-1974 anzupassen, welche für einen vorbildgerechten Modellbahnbetrieb interessant sein dürfte. Auch interessant ist, dass der Gleisanschluss zum Klinkerwerk zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr bestand, wie ich in einem Gespräch mit einem Streckenkenner erfuhr.
Any way - zur Station Hohenstein habe ich schon vieles vorgestellt und komme nun zum Gleisplan für die Betriebsjahre 1968-1974.

Gleisplan Haltestelle Hohenstein Epoche IV 1968-1974

Anlagen-Steckbrief Hohenstein 1968-1974 Epoche IV  -  Nenngröße H0
Gleismaterial: Weinert „Mein Gleis“ Code 75
Dampfloks bis 1973: BR 065 001, BR 065 014, BR 065 018, BR 050 638, BR 051 920 und BR 052 167
Dieselloks: BR 211, 212, 216
Akku-Triebwagen: ETA 517/ESA 817 von KATO, ETA 515/ESA 815 von KATO oder ROCO
Triebwagen: BR 798/998 - auch Schienenbus genannt
n-Wagen: Nahverkehrswagen mit Steuerwagen (Hasenkasten und/oder Karlsruher Kopf) von PIKO
Personenwagen: Umbauwagen 4-achsig von ROCO z. B. Set 44029 (Heimatbahnhof Wiesbaden)
Güterwagen: Omm55, Eaos


Breithardt    |    Epoche IV  

Während der Planung, die bereits bestehenden Streckenabschnitte Diez-Zollhaus und Langenschwalbach-Wiesbaden durch den Bau der Aartalbahn Zollhaus-Langenschwalbach zu verbinden, um einen durchgehenden Verkehr von Diez nach Wiesbaden zu ermöglichen, wurden in Breithardt Stimmen laut, die vehement einen Haltepunkt forderten. Nach vielen Verhandlungen konnten sich die Breithardter Bürger durchsetzen und bekamen ihren Haltepunkt und den Anschluss an die weite Welt.

Neben den anderen einfachen Haltepunkten der Aartalbahn ist Breithardt für den Eisenbahnmodellbauer wohl der interessanteste Haltepunkt und habe beim Planen größte Sorgfalt walten lassen. Dennoch möchte ich ein paar Hinweise zu der vorgestellten Epoche geben.
In der Epoche IV waren die Halte- und Preiftafeln in Richtung Hohenstein direkt an den beiden letzten Lampenmasten befestigt (bei der Bushaltestelle) und nicht wie sonst üblich auf eigenen Pfosten. Nur in der Epoche I standen diese Tafeln auf eigenen Pfosten und der Bahnübergang wurde durch den Zugführer gesichert; wahrscheinlich stand auch ein Läutewerk am Übergang, bin mir aber nicht sicher. Ansonsten gehe ich davon aus, dass meine bisherigen Recherchen richtig waren und der Gleisplan den ehemaligen Gegebenheiten am Haltepunkt Breithardt der Epoche IV entspricht.

Gleisplan Haltestelle Breithardt Epoche IV

Anlagen-Steckbrief Hohenstein-Breithardt 1970-1990  -  Nenngröße H0
Gleismaterial: Weinert „Mein Gleis“ Code 75
Dampfloks bis 1973: BR 065 001, BR 065 014, BR 065 018, BR 050 638, BR 051 920 und BR 052 167
Dieselloks: BR 211, 212, 216
Akku-Triebwagen: ETA 517/ESA 817 von KATO, ETA 515/ESA 815 von KATO oder ROCO
Triebwagen: BR 798/998 - auch Schienenbus genannt
n-Wagen: Nahverkehrswagen mit Steuerwagen (Hasenkasten und/oder Karlsruher Kopf) von PIKO
Personenwagen: Umbauwagen 4-achsig von ROCO z. B. Set 44029 (Heimatbahnhof Wiesbaden)
Güterwagen: Omm55, Eaos

Der Plan zeigt alle bahntechnischen Einrichtungen wie Warnblinkanlage und Bü 0/1 mit Überwachungssignalwiederholer (ÜSW). Da es sich um einen Signalwiederholer mit weißumrandeter schwarzer quadratischer Scheibe mit weißem Kreis handelt, stand am Anfang der Einschaltstrecke ein Bü-Signal in 240 Meter Entfernung plus Abstand Höchstgeschwindigkeit x 2 eine Rautentafel (Bü2 - siehe auch Link). Zum besseren Verständnis ein Beispiel: 240 Meter plus Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h x 2 gleich gesamt 360 Meter. Somit liegt der Einschaltpunkt bei 360 Meter, welcher durch eine Rautentafel gekennzeichnet wird.

Diese Abbildung stellt die Situation an der Haltstelle Breithardt am besten dar.
Bildquelle: TF-Ausbildung  •  Screenshot

Entgegen einem Baubericht über den Haltepunkt Breithardt in der MIBA Spezial 78, wo im Gleisplan lediglich nur 4 Blinkanlagen eingezeichnet sind, befanden sich am Bahnübergang aber tatsächlich 6 Warnblinker (im Link dritte Abbildung). Bei der Breite der Bundesstraße habe ich die vorgeschriebene Breite von 7,5 Meter plus beidseitig je 1,5 Meter Bankett angewandt.

Zeichnung Signal Bü 0/1 wie dieses in Breithardt stand.

Das DB Schalthaus stand im Abstand von 6 Metern (ab Rückseite gemessen!)
zur Straße am Haltepunkt Breithardt im Maßstab 1:32 gezeichnet.


Eiserne Hand    |    Epoche I

Die Station „Eiserne Hand“ zur Länderbahnzeit ist ein dankbares Anlagethema, da sich alles auf einer Länge von 4 Meter als Modulanlage vorbildentsprechend realisieren lässt. Obwohl diese Station ursprünglich nur als Haltepunkt für Förster und Waldarbeiter geplant war, entwickelte sich die „Eiserne Hand“ sehr schnell zu einem beliebten Ausflugsziel und wurde dadurch zu einer Station zum Kreuzen von Zügen mit ausgedehnten Gleisanlagen, die mittels Formsignale bis in die Epoche III gesichert wurden.
Eine weitere Besonderheit dieser Station ist die Tatsache, dass Züge aus Wiesbaden kommend aufgrund der erheblichen Steigung von 1:30 (33,3‰) nachgeschoben wurden mussten und die Schublok erst bei Kilometer 13,9 das Nachschieben einstellte und fuhr dann als Lz in ihren Heimatbahnhof zurück. Bis zum Neubau des Bahnhofs Wiesbaden durch die ED Mainz und seiner Eröffnung am 15. November 1906 war das der Rheinbahnhof.

Rekonstruktion Gleisplan Station „Eiserne Hand“ Epoche I

Anlagen-Steckbrief Eiserne Hand Epoche I  -  Nenngröße H0
Gleismaterial: Weinert „Mein Gleis“ Code 75
Dampfloks: T 3, T 9.3 von Liliput und T10 von Fleischmann
Akku-Triebwagen: ETA 178 (Liliput)
Personenwagen: Langenschwalbacher von Liliput (811, 812)
Güterwagen: Omk, R10, G 02, G10

Grundlage für den gezeigten Gleisplan war neben anderen alten Ansichtskarten eine weitere Ansichtskarte aus meiner Sammlung, welche die Ausführung des Stationsgebäudes „Eiserne Hand“ um 1895 zeigt. Im Vordergrund der AK erkennt man ein Feldbahngleis, welches wohl der Forstwirtschaft als Zubringer zum Ladegleis diente (im Gleisplan rechts).

Umgelaufene Ansichtskarte aus dem Jahr 1900 von der Station Eiserne Hand

Ansichtskarte: Sammlung Horst Wilhelm Bauer


Diese Ansichtskarte aus dem Jahr 1930 zeigt die Station Eiserne Hand mit regem Andrang zur Gastronomie

Ansichtskarte Echt-Foto - ungelaufen: Sammlung Horst Wilhelm Bauer



Wiesbaden-Dotzheim    |    Epoche IV – Spur H0

17. Januar 2023
Auf der Suche nach einem Bahnhof, der es aufgrund seiner Lage und Ausdehnung ermöglichen würde, alles auf rechtwinkligen Modulen bei weitgehendem ebenen Gelände zu bauen, bietet sich der Bahnhof Wiesbaden-Dotzheim an. Dass für die rechte Seite dazu zwei parallel um 17º verschobene Module gebaut werden müssten, ist das kleinste Übel gegenüber Hohenstein. Wenn man jedoch die betrieblichen Möglichkeiten ins Auge fasst, sieht alles bestens aus, denn Dotzheim hat ein Stellwerk (Foto: Andreas T) mit Fahrdienstleiter, einen beschrankten Bahnübergang, einflügelige Ausfahrsignale (Foto: Andreas T) sowie ein ungekoppeltes Einfahrsignal (Foto: Andreas T) nahe der Brücke über die Flachstraße bei Kilometer 6.5.
Der Bahnhof Hahn-Wehen wäre eine Alternative gewesen, allerdings sind nicht nur die Hochbauten alleine unansehnlich und langweilig. Bad Schwalbach schied ob seiner ausgedehnten Gleisanlagen vollkommen aus, ebenso wie Zollhaus.

Gleisplan Bahnhof Wiesbaden-Dotzheim Epoche IV 1970-1983
Das Empfangsgebäude und Güterschuppen sind nur Platzhalter und müssen noch vermessen werden.

Anlagen-Steckbrief Wiesbaden-Dotzheim Epoche IV 1970-1983  -  Nenngröße H0
Gleismaterial: Weinert „Mein Gleis“ Code 75
Dampfloks bis 1973: BR 065 001, BR 065 014, BR 065 018, BR 050 638, BR 051 920 und BR 052 167
Dieselloks: BR 211, 212, 216
Akku-Triebwagen: ETA 517/ESA 817 von KATO, ETA 515/ESA 815 von KATO oder ROCO
Triebwagen: BR 798/998 - auch Schienenbus genannt
n-Wagen: Nahverkehrswagen mit Steuerwagen (Hasenkasten und/oder Karlsruher Kopf) von PIKO
Personenwagen: Umbauwagen 4-achsig von ROCO z. B. Set 44029 (Heimatbahnhof Wiesbaden)
Güterwagen: Omm55, Eaos

Jetzt gilt es, alle Gebäude zu vermessen und einige Punkte wie z. B. Gleisabstände noch einmal nachzuprüfen sowie es meine Zeit und Muse zulässt. Da alles in Wiesbaden liegt, ist es für mich kein großer Umstand, das nahe gelegene Objekt aufzusuchen und werde im Anschluss daran im Café Gude Kaffee und Kuchen genießen.


Wiesbaden-Dotzheim    |    Epoche IV – Spur 0

24. April 2024
In Kürze werde ich mit dem Vermessen der Gebäude beginnen sowie das Wetter anhaltend schön bleibt und man nicht beim Vermessen Gefahr läuft, dass die Finger erfrieren. Passend zu den „Dotzheimer Kulturtage 2024“ ist am 27. April der Bahnhof für Besucher von 12 bis 18 Uhr geöffnet. An diesem Tage werde ich etliche Fotos von den vorhandenen Gebäuden zum Anlegen einer To-do-Liste machen, damit ich beim Vermessen keine Details vergesse.
Als Nächstes werde ich zusammen mit meinen Kollegen versuchen, den Bahnhof Wiesbaden-Dotzheim ab 2026 oder früher als reine Ausstellungsanlage in der Baugröße Null aufzubauen. Für den Aufbau haben wir uns für das Lenzgleis entschieden und hoffen, dass die neuen schlanken Weichen so erscheinen werden wie von Lenz angekündigt. Es gäbe natürlich auch noch Weichen von anderen Mitbewerbern, allerdings ist bei diesen eine dauerhafte Verfügbarkeit nicht gewährleistet und ein Anbieter ist bei den Weichen exorbitant teuer. Was nützt es, wenn in einem Hochglanzkatalog vieles angeboten wird, aber die Lieferzeiten und Verfügbarkeit jenseits von Gut und Böse liegen. Darauf kann man getrost verzichten.

Den Bahnhof habe ich mal an das derzeit erhältliche PECO-Gleis angepasst, was mir gut gefällt. Der Winkel von 11,25º bei den Lenzweichen eignet sich nicht für den Bahnhof Dotzheim und verwende diese nur für meine im Bau befindliche Heim- und Ausstellungsanlage, die ich ausnahmsweise hier einmal vorstelle.

Meine kleine, aber feine Heimanlage in Spur 0.

Vorläufiger Gleisplan Bahnhof Wiesbaden-Dotzheim Epoche IV 1968-1974 mit PECO-Weichen
Das Empfangsgebäude und Güterschuppen sind nur Platzhalter und werden in Kürze vermessen.

Anlagen-Steckbrief Wiesbaden-Dotzheim Epoche IV 1968-1974  -  Nenngröße 0
Gleismaterial: Lenz (neue schlanke Weichen)
Dampfloks: BR 065 001, BR 050 638 oder BR 051 920
Dieselloks: BR 211, 212, 216
Akku-Triebwagen: ETA 517/ESA 817 in Rot und Blau/Beige von Lenz
Triebwagen: BR 798/998 von Lenz
n-Wagen: Nahverkehrswagen mit Steuerwagen (Karlsruher Kopf
Personenwagen: Umbauwagen 4-achsig und Donnerbüchsen
Güterwagen: Omm53, R20, G10, Gr20, Gl Dresden
Alle Fahrzeuge möglichst BD Frankfurt, BW Gießen.

Nach dem Fotografieren der Gebäude gibt es Neues vom Projekt Bahnhof Wiesbaden-Dotzheim.


Stand: 24. April 2024




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